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Mittwoch, 2. Dezember 2015

Ausgeschlossen

Ausgeschlossen


Von Wolkenlocken schuppte Schnee
auf eines fremden Daches Schindelschulter.
Der Winterwind schwieg eisig vor sich hin.
Ich stand, verrückt auf unbeschriebene Straße.

Und hinter mir die Tür war sehr verschlossen.
Der Mond roch nach Lavendel und verschwand,
und meine Schuhe standen zwischen Schnee und Schwelle
wie Schuhe nachts verkehrt vor kaltem Bett.

Vorwärts, seitwärts, seitwärts. Ran.
Ein jeder Schritt ist ein Schritt fort gewesen.
Auch sah das Weiß so abgestorben aus.
Da wollte ich nicht falsche Spuren legen.

Samstag, 28. November 2015

Novemberaug

Novemberaug

Die Horizonthöhe der Sonne
verringert sich von 23 auf 16 Grad.
Ein Kumulusmittag
runzelt also die Braue
über einem nieder
trächtig bleichen
Tagaug
das wird abends
und morgens
rot vor Frost und tränt
überhaupt
häufig.
Benebelt kann es seinen Blick nicht heben
von sich entblätternden
zunehmend nackten
Bäumen
und glattrasierten
fischhäutigen
Feldern – verschleiert
in einer Aufwallung
von Rauch
schließt der Himmel
sein graues Lid streicht
hinter der Netzhaut
die steifen, kalten
Bettlaken
des Winters
glatt.

Freitag, 27. November 2015

Echo

Echo


Echo
grünen Lichts
aus den goldenen Schatten
des Sommers – dann
Gewitter Blitz ein
toter Baum
im Winter

Mittwoch, 25. November 2015

Horizont

Horizont


Ferne, feine Linie: Horizont
Lass’ deine Augen sich nicht verlieren
verliere sie nicht aus den Augen
denn nur sie ist uns geblieben
vom Meer.

Ferne reine Linie Horizont
Die Weite nur im eingeengten Sein
und zwischen Luft und Wasser nur der Augenschein
der Augenblick
aufs Meer.

Ferne, eine Linie Horizont
nichts grenzenloser mehr als diese Grenze
und klar und weit und blendend wie
das Licht war
am Meer.

Nur dieses sehen: Horizont
und allen andern Sinnen sich verschließen
( - vielleicht des Wassers Kühle nicht
und nicht dem Wind - )
und weitergehn zurück
ins Meer.

Montag, 23. November 2015

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang


An einem Morgen
werden die Vögel schweigen und der Wind
wird zu Eis erstarren - :
und wer die Stille sucht wird
keine Ruhe finden.

An einem Morgen
wird die Finsternis das Licht des frühen Tags
verwelken lassen - :
und der erblindend auf den Morgen hofft wird
die Zeit töten.

An jenem Morgen
wird die Nacht nicht sterben: wird mit ihrer Angst
den Tag ersticken:
und unauslöschbar brennt sich in die offnen Augen
das ewge Bild
der schwarzen Sonne.

Sonntag, 22. November 2015

Nachtwanderer

Nachtwanderer


Die Sterblichen blendet der Schlaf, Nachtwanderer,
mit dir zu gehen nur zwingst du
den Sterbenden.

Nur der Sterbende bleibt dir, Nachtwanderer,
dem Sterblichen bist du ein Grauen
und er flieht. Und

du nur bleibst dem Sterbenden, Nachtwanderer.
Ein Abscheu ist er dem Freund und
Er lässt ihn allein.

So begleitet der Einsame den Einsamen, Nachtwanderer,
eine einzige Nacht oder eine von
tausend Nächten.

Festhalte dein dunkles Gewand, Nachtwanderer,
dass schwarzes Tuch verberge dein Gesicht
dem Trauernden:


Genug, dass der Sterbende sehe, Nachtwanderer,
die sternblauen Flügel des Falters, das Feuer
im Wind;

Genug, dass der Sterbende sehe, Nachtwanderer,
das fallende Blatt, die Silberringe des Wassers
im Fluss;

Genug, dass der Sterbende sehe, Nachtwanderer,
im schimmernden Glanz des Mondes den Strahl
der Sonne:


Lehre, bis einst der Lernende sehe, Nachtwanderer,
denn nicht siehet der Mensch
und lebt.

Freitag, 20. November 2015

Ahasver

Ahasver


Wer nicht zur rechten Stunde kommt
dem bleibt sie unerhört
und taub auf Vergangenes starrend
versinken ihm hundertjährige
Lebensblicke
in einem einzigen ungeleerten
Stundenglas – grundlos
und von Ewigkeit trunken
träumt es die Zeit
seines Abschiedsdurstes
bis er den Jakobsbecher füllt
mit seinem Blut
zur rechten Stunde
und Glas und Becher aneinander klingen
und Unerhörtes
seine Welt
zerstört -

Mittwoch, 18. November 2015

Nenia

Nenia


Himmel: graues Gesicht
Erde: felderweit
Seelenasche
Gekrümmte Baumknochen
wegentlang
reifen und greifen
zehren und nähren
Karges nur gab ihnen
Mutter Feuer: nach ihr
schlugen viel Hände
die wachsen und weiden
wegelang wälderweit
ist die Wüste getrieben
und es peinigt und steinigt
jede Hand die empordorrt
der Wind: Vater unser
Geisthauch über dem Wasser dem
dem Wasser dem
Wasser

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Zuletzt aktualisiert: 12. Nov, 19:16

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